Gewehrträger

Die Gewehrträger der Historischen Bürgerwehr Unterharmersbach sind eine zentrale Abteilung des Vereins und tragen maßgeblich zur Pflege und Präsentation historischer Traditionen bei. Bei ihren öffentlichen Auftritten führen sie als Zeichen ihrer früheren Aufgaben – das Tal zu schützen und zu verteidigen – echte Vorderladergewehre mit sich. Diese stammen aus den Jahren 1820 bis 1865 und kamen bereits während der badischen Revolution zum Einsatz.

Mit großer Unterstützung des Abgeordneten Robert Ruder konnte die Bürgerwehr erfolgreich verhindern, dass diese historischen Gewehre, die ursprünglich als Leihgabe an das wehrhistorische Museum in Rastatt gingen, zurückgegeben werden mussten. Seither rankt sich um die Gewehre eine tief verwurzelte Tradition, die sich insbesondere in einem minutiös durchgeführten Zeremoniell zeigt.

Die Gewehrträger sorgen bei feierlichen Anlässen und Prozessionen durch präzise Salutschüsse für eine eindrucksvolle Atmosphäre. Dabei wird die Munition, bestehend aus Schwarzpulver,  von Waffenmeister Ferdinand Jilg  sorgfältig in kleine Papiertütchen verpackt. Vor jedem öffentlichen Auftritt zählt der Waffenmeister die benötigte Anzahl an Patronen genau ab und gibt sie persönlich an die Gewehrträger aus. Beim Salut wird die handgemachte Patrone in den Vorderlauf gestopft und über ein Zündhütchen zur Explosion gebracht. Der ohrenbetäubende Knall und der dichte weiße Pulverdampf sind für die Zuschauer stets ein beeindruckendes Schauspiel.

Auch die Uniform der Gewehrträger spiegelt die historische Tracht der Talbauern wider: Sie besteht aus einem Kittel aus handgefertigtem Leinentuch mit schwarzer Glanzfarbe und karmesinroten Umschlägen, einer roten Weste, langer schwarzer oder weißer Hose sowie einem schwarzen Bauernhut mit rotem Federbusch.

Die Gewehrträger engagieren sich ehrenamtlich und investieren viel Zeit in die Pflege des Brauchtums. Ihr Engagement trägt wesentlich dazu bei, die kulturelle Identität von Unterharmersbach zu bewahren und bei verschiedenen Veranstaltungen erlebbar zu machen.