Schützen

Bei ihren öffentlichen Auftritten führen die Männer der Bürgerwehr als Zeichen der Bewaffnung und ihrer früheren Aufgaben, das Tal zu schützen und zu verteidigen, Gewehre mit sich.

Es handelt sich hierbei um echte Vorderladergewehre aus den Jahren 1820 ‑ 1865, die bereits bei der badischen Revolution im Einsatz waren.

Erfolgreich wehrte sich die Unterharmersbacher Bürgerwehr mit der großen Unterstützung des Abgeordneten Robert Ruder, dass die Gewehre, ursprünglich Leihgabe an das wehrhistorische Museum in Rastatt zurückgegeben werden mussten.

Um die Gewehre rankt sich auch heute noch eine große Tradition und ein minutiös durchgeführtes Zeremoniell. So wird die Munition, Schwarzpulver von den Bürgerwehrmännern unter der Anleitung von Waffenmeister Franz Krämer in kleine Papiertütchen verpackt.

Diese „Schüsse“ werden vor jedem öffentlichen Auftritt vom Waffenmeister persönlich genau abgezählt an die Gewehrträger ausgegeben. Beim Salut wird dann die handgemachte Patrone in den Vorderlauf gestopft und über ein Zündhütchen zur Explosion gebracht. Der ohrenbetäubende Knall und der dichte weiße Pulverdampf sind für die Zuschauer immer ein besonders, viel beklatschtes Schauspiel.

Spielmannszug

1921 gründete Fridolin Spitzmüller aus dem Hinterhambach den heutigen Spielmannszug. 1922 hatte der Pfeifer  und Trommlercorps  bei der Einweihung des Kriegerehrenmales auf dem Rathausplatz seinen ersten Auftritt.

In der Satzung von 1927 wurde festgelegt: „Der zur Zeit zehn Mann starke Trommler   und Pfeifercorps untersteht dem Tambourmajor. Derselbe untersteht den Befehlen des Hauptmanns.“ 1929 wird beschlossen, dass alle Spielleute weiße Hosen und zum Schutz der weißen Hosen des Trommlercorps “ weiße Kniefelle“ tragen.

Bis auf die typischen Schulterklappen entspricht die Uniform des Spielmannszuges der Talbauerntracht der Bürgerwehr. Die   Tradition, den Tambourmajor zu stellen, bleibt bisher in der Familie Spitzmüller. Nach Fridolin und Friedrich Spitzmüller  wurde der  Spielmannszug  in dritter Generation von Erwin Spitzmüller geleitet. Ab dem Sommer 2001 stand Ludwig Walter als Tambourmajor dem Spielmannszug  vor. Nach seinem Ausscheiden übernahm Josef  Roth die Leitung der Heute 15 Spielleute.

Höhepunkte waren die Teilnahme am Rosenmontagszug in Köln, sowie beim Festzug zum Jubiläum des Cannstatter Wasen. Mehrfach wurde der große Zapfenstreich aufgeführt und 1982 wurde auf  Initiative von Erwin Spitzmüller erstmals in Unterharmersbach das Kritikspielen der Spielmannszüge der badisch hessischen Bürgerwehren durchgeführt.

Trachtengruppe

Wenn auch die offizielle Gründung der Trachtengruppe der Bürgerwehr erst in der Generalversammlung 1978 erfolgte, so gehörten seit alters her die Trachtenträgerinnen zum traditionellen Bild der Unterharmersbacher Bürgerwehr.

So nehmen bereits am Haslacher Trachtenfest 1899 50 Trachtenträgerinnen teil. Beim Trachtenfest 1924 in Ichenheim sind 24 Trachtenmädchen dabei und auch beim Heimattag der Badener 1934 in Karlsruhe werden Trachtenfrauen und Trachtenmädchen aus Unterharmersbach zusammen mit der Bürgerwehr umjubelt und gefeiert.

Von Anfang der offiziellen Gründung leitet Cilla Burger mit vorbildlichem Engagement die Trachtengruppe, der derzeit 8 Mitglieder angehören. Die Trachtenträgerinnen tragen bei ihren öffentlichen Auftritten die typische Taltracht mit der Henkelhaube bei den Frauen und dem „Kränzli“ bei den Mädchen als Kopfbedeckung.